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Genetik

Fellfarben






Einfarbige Cocker - v.l.n.r.: braun, schwarz mit loh, braun mit loh und rot.
Meine Felina v. Dunklen Kristall, Brenda, Fiona, Elisa und Electra vom Birkenwinkel. Foto copyright: Bianka Titus-Langer



Farben-Einmaleins für Cockerzüchter

Veröffentlicht in "Der Jagdspaniel" (Ausgabe 06/15); copyright
Von Bianka Titus-Langer

Um die Farbvererbung im Allgemeinen und im Besonderen beim Cocker Spaniel zu verstehen, ist es zunächst notwendig, ein paar Begriffe aus der Genetik zu kennen. Daran führt kein Weg vorbei. Damit genetische Sachverhalte kein Buch mit sieben Siegeln bleiben, können letztendlich Papier und Stift für die Zuchtpraxis hilfreich sein.

Dominant und rezessiv

Doch zunächst kommen wir eben an der Theorie nicht vorbei: Dominant ist ein Allel, wenn es auf demselben Genort ein anderes überdeckt. Dieses andere, überdeckte Allel nennt man rezessiv. Die meisten Farbgene unterliegen einem dominant-rezessiven Erbgang. Schließlich kommt es in der Zuchtpraxis auch darauf an, ob der Phänotyp (also das äußere Erscheinungsbild des Hundes) mit dessen Genotyp (also seinen genetischen Informationen) identisch ist oder nicht.

Eine Art Baukastensystem

Damit sich eine Fellfarbe überhaupt ausprägen kann, sind immer mehrere Genorte (lateinisch Ort = Locus, im Plural: Loci) verantwortlich. Sprich eine bestimmte Farbe wird immer durch das Zusammenspiel mehrerer Informationen der diversen Genorte hervorgerufen. Dies kann man sich auch wie eine Art Baukastensystem vorstellen: Durch die individuelle Konstellation der „Bausteine", auf denen die jeweiligen Informationen liegen, wird die jeweils dazugehörende Farbe produziert. Wird ein bestimmter verantwortlicher Baustein durch einen anderen ersetzt, entsteht entsprechend der darauf liegenden Information eine andere Farbe.

Die Allele
An jedem Genort sind mindestens zwei mögliche Zustandsformen des entsprechenden Gens vorhanden – in der Fachsprache heißen diese Zustandsformen Allele. Wissenschaftler stellen diese Allele mit Buchstaben dar – Großbuchstaben für dominante Allele, Kleinbuchstaben für rezessive Allele.

Homozygot und heterozygot
Zwei reinerbig (= homozygot) einfarbige Cocker (Allel-Kombination SS, sh. unten), das heißt keiner trägt das rezessive Gen s für Mehrfarbigkeit können wiederum nur einfarbige Welpen im Wurf haben. Allerdings kann aus zwei Einfarbigen, die beide das Gen für Bunt sozusagen verdeckt in sich tragen (sie sind mischerbig = heterozygot – also Ss), ein gewisser Prozentsatz an bunten Welpen – also mit der Genkombination ss – das Licht der Welt erblicken.

Die Genorte (Loci)
Ich möchte die für den Cocker Spaniel relevanten Loci an dieser Stelle kurz nennen. Es sind dies:

A-Lokus: (Agouti) Der A-Lokus ist verantwortlich für mehrere verschiedene Farbmuster beim Hund.*

B-Lokus: (braune Fellfarbe) Zwei Allelformen sind möglich: B (dominant) ist verantwortlich für nicht-braunes (also schwarzes) Eumelanin, b (rezessiv) verursacht in der Kombination bb braunes Eumelanin.*

E-Lokus: (rote Fellfarbe) E = Eumelanin kann ausgeprägt werden (die Fellfarbe wird hier durch den K- und den A-Locus bestimmt); ee Eumelanin nicht vorhanden, rezessive Farbe, also rot, entsteht.

Melanin ist nichts anderes als ein wissenschaftlicher Begriff für Pigment. Dabei bestimmen zwei Pigmentarten – nämlich Eumelanin und Phäomelanin – die Haar- und Hautfarbe. Eumelanin ist verantwortlich für braunes und schwarzes Haar, während das Phäomelanin für die Ausprägung von blondem und rotem Haar verantwortlich ist. Eumelanin ist auch für die Bildung von dunklem Pigment auf Nasenspiegel und Augenlidern zuständig.

K-Lokus:
Der K-Lokus spielt eine entscheidende Rolle bei der Vererbung der Fellfarbe. Das dominante Allel am K-Lokus ist KB. Es ist verantwortlich für einfarbiges Fell in pigmentierten Bereichen. Diese Eigenschaft wurde früher dem Agouti (A)-Lokus als AS zugeordnet, neueste Studien haben jedoch gezeigt, dass dies nicht der Fall ist.*

S-Lokus: (Weißscheckung) S für einfarbig, ss für bunt

T-Lokus: T für Schimmelung, tt für Plattenhunde. Der Genotyp des T-Locus kann sich nur bei Hunden mit dem Genotyp ss ausprägen.

(* Quelle Laboklin, www.laboklin.de/index.php?link=labogen/pages/html/de/fellfarben/hund/hund_fellfarbe_allgemein.htm
Unter diesem Link finden Sie sehr ausführliche und interessante Erläuterungen sowie eine anschauliche Tabelle zu den einzelnen Loci.)

Kein Buch mit sieben Siegeln

Das alles mag sich weitaus komplizierter anhören, als es letztendlich in der züchterischen Praxis ist. Genetische Zusammenhänge müssen für niemanden ein Buch mit sieben Siegeln bleiben. Man kann sich die Sache ganz einfach veranschaulichen, indem man die komplizierten Buchstabenkombinationen der verschiedenen Loci außer Acht lässt und Stift und Blatt zur Hand nimmt. Voraussetzung ist allerdings das Grundwissen, welche Farbe in der Zuchtpraxis die jeweils andere/ anderen „dominiert".

Wenn Sie den kompletten Text lesen möchten, klicken Sie bitte hier.

 
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