Meine Meinung - cocker-colours

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Meine Meinung

Persönlich


"Kommentar"
Was ich so nebenbei mal sagen wollte:


"Ein guter Hund hat keine Farbe"
Will heißen: Farben sind sicherlich schön, aber völlig zweitrangig.

Die prioritären Zuchtziele eines seriösen VDH-Züchters sind

Gesundheit, Wesen und Rassetyp!

Auch deshalb: Welpenkauf nur bei VDH/FCI!


Das große Farbenspektrum vor allem beim English Cocker-Spaniel ist sicherlich attraktiv und hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Und das ist auch gut so - da gibt es die Liebhaber von Schwarz, manche bevorzugen Rot, manche Bunt, einige lieben Orangeschimmel und wieder andere Braun.

Bei all diesen Geschmacksfragen sollten immer die eigentlichen Ziele züchterischen Bestrebens im Vordergrund stehen.

Ein möglichst langes Hundeleben

Wenn sich Menschen einen Hund anschaffen, dann ist dies eine langfristige Entscheidung - sozusagen "für's Leben", und zwar ein möglichst langes, gesundes Hundeleben. Wer hat schon gerne einen kränkelnden Hund, um den man in ständiger Angst lebt, und der nebenbei vielleicht jede Menge Tierarztkosten verursacht? Wer verliert schon gerne einen Hund nach fünf oder sechs Jahren, nur weil dieser aufgrund züchterischer Versäumnisse und Ignoranz einfach keine höhere Lebenserwartung hat? Letzteres ist leider bei manchen Hunderassen so; zum Glück nicht bei unseren Spaniels.

Freundlich, sanft und aufgeschlossen

Wer sich für eine bestimmte Rasse entscheidet, will außerdem die ihr zugeschriebenen Charaktervorzüge vorfinden. Manche mögen sich einen besonders agilen Hund für den Hundesport wünschen, manche einen Bewacher für Haus und Hof und wieder andere einen zuverlässigen Jagdbegleiter oder einen liebenswerten Familienhund. Wer sich einen Spaniel anschafft, der wird hauptsächlich letzteres suchen - einen freundlichen, sanften, aufgeschlossenen und immer wesensfesten Begleiter, sei es für die Familie und/oder die Jagd.

Schönheit und Adel

Und natürlich schafft man sich einen Rassehund doch nicht zuletzt deshalb an, weil man von diesem ein genaues Bild vor Augen hat. Wir sprechen hier nicht über kleine Abweichungen vom Standard, denn schließlich sind unsere Hunde Lebewesen und keiner von ihnen wird dem Idealbild aufs Haar genau entsprechen. Aber jeder, der sich für einen Rassehund entscheidet, wird sich wünschen, dass er einen möglichst typvollen Vertreter der Rasse sein eigen nennen darf. Und da ist es doch völlig egal, ob dieser Mensch an Ausstellungen und/oder Zucht interessiert ist oder einfach einen tollen Begleiter an seiner Seite haben möchte. Wenn sogenannte Züchter sagen, dass sie "nur" Familienhunde züchten wollen, aber um Himmels Willen keine Ausstellungs- oder Zuchtexemplare, dann komme ich schon ein wenig ins Grübeln. Hat derjenige, der sich einen Rassehund anschafft, weil er vorrangig einen Familienhund haben möchte, keinen Anspruch darauf, dass dieser auch schön, sprich rassetypisch ist?! Wenn der Käufer darauf keinen Wert legen würde, könnte er sich doch gleich für einen Mischling entscheiden, oder? Diese etwas provokative Frage muss an dieser Stelle erlaubt sein.

Nebeneffekt Farbe

Gesund, charakterfest und typvoll - das sind die klaren Zuchtziele. Keines dieser Ziele sollte hinter dem anderen zurückstehen.
Und wenn dann noch bestimmte Farben bei einem Wurf herauskommen, dann ist das ein schöner Nebeneffekt.

Ich finde es auch durchaus berechtigt, wenn Züchter unter Berücksichtigung all dieser vorrangigen Aspekte vielleicht den einen Zuchtrüden einem anderen vorziehen, weil gerade dieser vielleicht die eine oder andere Farbe zusätzlich vererbt.

Wenn Zucht zur Vermehrerei verkommt

Fatal kann es werden, wenn auf Teufel komm raus auf eine bestimmte Farbe (oft sind dies leider die selteneren Farben wie braun oder zobel) gezüchtet wird. Zucht kann dann schnell zur bloßen Vermehrerei verkommen. Wenn immer wieder Verpaarungen zwischen bestimmten Farben vorgenommen werden, nur um möglichst viele Welpen in genau dieser "besonderen" Farbe zu erhalten, dann muss man vermuten, dass hier der finanzielle Aspekt eher im Vordergrund steht als das Bemühen um den Erhalt bzw. das Verbessern der Rassequalität. In solchen Fällen, wenn es ausschließlich um eine "Sonderlackierung" der Welpen geht, ist der oft verwendete, eher abfällig gemeinte Ausdruck der Farbenzucht wahrscheinlich gerechtfertigt.

Phantasievolle Farbbezeichnungen


Übrigens: Im Internet tauchen in jüngster Zeit neue, phantasievolle Farbbezeichnungen auf. F
ür rote, braunfaktorierte English Cocker-Welpen mit  genetisch bedingten, aber dennoch für Ausstellung und Zucht unerwünschten (oft viel zu) hellen Augen und heller Nase kursieren dort inzwischen klangvolle Bezeichnungen wie "haselnuss", "kupfer" oder "gelb".
Dazu folgende Information: "Copper" (engl. für Kupfer) ist eine Farbe, die im Standard des Australian Sheperd aufgeführt ist.
Kupfer, ebenso wie haselnuss oder gelb sind KEINE FCI-Standardfarben beim Spaniel. Kein seriöser Rasseverein, der dem VDH und der FCI angeschlossen ist, wird diese entlehnte (copper) oder auch andere standardfremde Farbbezeichnungen jemals verwenden. Wenn ein Welpenkäufer auf derartige Bezeichnungen stößt, sollte er sich nicht blenden lassen, ein scheinbar besonders seltenes Rasseexemplar zu erwerben.

Sogar von der Farbe "champagner" habe ich beim English Cocker schon gehört. Hört sich exklusiv an, oder? Aber auch dieser fantasievolle Terminus ist ganz bestimmt keine Standard-Farbe!

Wie gesagt, die Farben sind im FCI-Standard festgeschrieben und werden auf den VDH-Ahnentafeln der Welpen korrekt festgehalten. Wenn Sie auf einem Pedigree eine standardfremde Farbe lesen sollten, recherchieren Sie erst, bevor Sie sich möglicherweise von Ihrem Herzen leiten lassen. Nur Zobel in allen Varianten macht hier eine Ausnahme; früher hieß es im Standard "Farben verschieden", jetzt sind die Farben aufgelistet und Zobel ist nicht darunter. Wenn zobelfarbene Welpen fallen, werden diese aber selbstverständlich in das Zuchtbuch eingetragen und deren Farbe auf den Ahnentafeln entsprechend dokumentiert.

In Sachen Braun

Ich mache kein Geheimnis daraus, dass meine große Liebe schon immer den Braunen gehörte. Braun ist beim Spaniel eine uralte Farbe, nichts Neues also, sondern vielmehr eine Farbe, die in den Anfängen der Zucht die gängige, also "stinknormale" Jagdhundfarbe war. Damals, vor über hundert Jahren, fielen Schwarz und Rot viel eher unter die Kategorie des Besonderen. Deshalb muss auch nicht gleich ein Züchter, der beispielsweise braune Welpen haben möchte, ein "verpönter" Farbenzüchter sein. Dazu wird dieser möglicherweise erst dann, wenn wie schon oben gesagt Farbe für ihn vor allem anderen steht - ihm möglicherweise Aussehen und Charakter relativ egal sind, vielleicht im schlimmsten Fall sogar gesundheitliche Aspekte, zu denen ich beispielsweise durchaus auch ein "offenes Auge" oder gravierende Zahnfehlstellungen, die die Lebensqualität und Kaufunktion des Hundes beeinträchtigen, zähle.

Klar ist kein Züchter bei einer Erstverpaarung vor Überraschungen gefeit, weil man eben nicht alles durch Gentests absichern kann und es trotz allen wohlüberlegten Abwägungen zu Fehlern bei den Welpen kommen kann. Doch wenn das Kind einmal in den Brunnen gefallen ist (sprich die Welpen einer Erstverpaarung mit mehr oder weniger gravierenden Fehlern behaftet sind), der Züchter dies ignoriert und gleich beim nächstmöglichen Wurf wieder diesselbe Verpaarung vornimmt (vielleicht um die Deckgebühren für einen anderen Deckrüden zu sparen?), dann komme ich schon ins Grübeln. Genauso bei manchem Deckrüdenbesitzer: Da wird der Rüde xy zum x-ten Mal eingesetzt (vermutlich weil die Deckgebühr lockt?), egal ob dieser zur Hündin passt und Fehler vorprogrammiert sind. Zumindest darf man hoffen, dass sich dieser imaginäre Rüdenbesitzer ebenso wie dieser imganinäre Züchter durch ihr Handeln irgendwann selbst das Wasser abgraben.

Zum Schluss
Ich jedenfalls würde als Welpeninteressent niemals einen Hund ausschließlich aufgrund seiner Farbe aussuchen. Wenn ich meine Lieblingsfarbe bekommen kann, ist es schön, aber sie wäre bei meiner Auswahl sicherlich der letzte Aspekt. Und mal ehrlich: Viele Mütter haben schöne Kinder, sprich Welpen - egal welche Farbe sie haben! Oder andersherum: Es gibt viele attraktive Farben und damit viele Alternativen - frei nach dem Rühmann'schen Liedtext: "ob blond, ob braun ...", der da endet: "Aber ich - im Vertrau'n - bin in punkto Haarefarben blind."






 
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